Klima­krise

Menschengemachte Katastrophe

Dürren, Hitzewellen, Waldbrände – weltweit zerstört die menschengemachte Klimakatastrophe Lebensgrundlagen, bedroht Menschenleben und verschärft Konflikte um ohnehin schon knappe Ressourcen. Die Auswirkungen auf die Existenz und den Lebensraum von Milliarden von Menschen und vielen anderen Lebensformen sind nicht mehr abzuschätzen. Sie ist eine Bedrohung für Frieden und Sicherheit. Sie ist die größte Herausforderung für die menschliche Vernunft.

Ursachen

Der fortschreitende Anstieg von Treibhausgasemissionen wie Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4) und Lachgas (N2O) mit Beginn der industriellen Revolution hat die globale Klimakatastrophe verursacht. Hauptquelle der Emissionen sind die Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Öl, Gas), Entwaldung und Landnutzungsänderungen insbesondere durch Industrie, Mobilität und Landwirtschaft. Der menschengemachte Ausstoß von Treibhausgasen führt zu einer Zunahme des Treibhauseffektes, denn die Gase legen sich wie ein immer dichterer Mantel um die Erde, welcher zwar durchlässig für kurzwellige Sonneneinstrahlung ist, aber die Abgabe der Wärmestrahlung verhindert. In der Folge kommt es zu einer Erwärmung.

Zwar war der natürliche Treibhauseffekt und die damit einhergehende Erwärmung der Erde ursprünglich mit ausschlaggebend für die Entstehung von Leben, jedoch ist es heute unbestreitbar, dass der Mensch die Atmosphäre, die Ozeane und das Land in einer Art und Weise erwärmt hat, die weitreichende und rasche Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen, der Kryosphäre und der Biosphäre verursacht hat (IPCC, 2021). All das hat bereits heute ein lebensbedrohliches Ausmaß für 3,5 Milliarden Menschen angenommen.

Verlust der natürlichen Lebensgrundlagen

Bis heute haben die Treibhausgasemissionen ihren Höhepunkt nicht überschritten. Nach aktuellem Stand steuern wir auf eine durchschnittliche globale Erwärmung von 3,2 °C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu (vgl. IPCC, 2023 AR6 SYR Figure SPM.5). Die durch das Pariser Klimaabkommen angestrebte Begrenzung der Temperaturerhöhung unter 1,5 °C ist nicht mehr zu halten, auch die 2 °C- Marke zu halten ist nahezu aussichtslos. Die Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur führt zu Hitzewellen, dem Abschmelzen von Gletschern und einem Anstieg des Meeresspiegels. Gleichzeitig steigen die Häufigkeit und das Ausmaß von Extremwetterereignissen wie Stürme, Dürren, Waldbränden und Überschwemmungen, welche die Ökosysteme und menschliche Gemeinschaften bedrohen. Die natürlichen Senken wie Ozeane, Wälder und Moore reichen bei weitem nicht aus, um die menschengemachten Treibhausgasemissionen zu absorbieren. Die fortschreitenden Klimaveränderungen führen zu gravierenden Vitalitätsverlusten dieser Ökosysteme. Der Verlust der natürlichen Lebensgrundlagen verschärft die globalen sozio-ökonomischen Konflikte. Der westliche expansive Lebensstil wirkt sich besonders auf die Lebensbedingungen im globalen Süden aus und verschärft die globalen sozialen Konflikte durch Nahrungsmittelknappheit, massive Fluchtbewegungen und Rezession. Die sozialen, ökologischen und materiellen Folgen der Klimakatastrophe sind heute bereits auch im globalen Norden angekommen.

Sozial-ökologische Transformation

Das Eindämmen der Klimakatastrophe kann nur gelingen, wenn sich alle internationalen gesellschaftlichen Kräfte entschieden daran beteiligen. Die sozial-ökologische Transformation stellt die gesellschaftlichen und politischen Weichen für ein Wirtschaften innerhalb der planetaren Grenzen. Diese erfordert die drastische Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen sowie konkrete Maßnahmen zur Anpassung an die veränderten Lebensbedingungen. Auf internationaler Ebene stellen das Pariser Klimaabkommen und die Sustainable Development Goals wichtige Leitplanken dar. Auch auf EU-Ebene (Green Deal) und auf Bundesebene (Bundes-Klimaschutzgesetz) gibt es klare Zielsetzungen. In Anbetracht der wenigen verbleibenden Zeit ist es dringend notwendig, diese Zielsetzungen in konkrete Maßnahmen umzusetzen. Bereits heute zeigt sich, welche gesellschaftlichen Herausforderungen die Klimapolitik in einer freiheitlichen Demokratie mit sich bringt. Aus diesem Grund ist es neben entsprechenden politischen Rahmenbedingungen notwendig, dass die Bereitschaft zur Anpassung auf individueller Ebene wächst. Hierzu ist eine realitätsbewusste Wahrnehmung Voraussetzung. Im Rahmen der Freiwilligenprojekte laden wir alle Teilnehmer*innen dazu ein. Durch die Wahl unserer Nahrungsmittel, unserer Energieträger und unserer Verkehrsmittel können wir alle jeden Tag Verantwortung übernehmen.

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