Bermersbach
Murgtal im Nordschwarzwald
Unter Burenziegen: Die „Tiroler Heuhüttenwiesen“, eine einzigartige Landschaft aus steilem Grünland, sind weithin bekannt. Der allergrößte Teil dieser Wiesen liegt im Natura-2000-Schutzgebiet und bedarf einer besonderen Pflege. Bis Mitte der 1990er Jahre ging die bäuerliche Bewirtschaftung der oftmals sehr steilen Wiesen zurück und viele ehemals offenen Wiesen- und Weideflächen verwaldeten. Bei einem Waldanteil von 94 % auf der Gemarkung bedeutet jeder weitere Verlust von Offenland einen herben Schlag für die hier lebenden Arten. Das Augenmerk liegt jedoch weniger auf den augenfällig populären Arten wie Wolf, Wildkatze oder Auerhuhn, sondern auf den kleinen und z. T. unscheinbaren Arten. So gibt es stabile Insektenvorkommen bei der Gestreiften Quelljungfer, dem Warzenbeißer, der alpinen Gebirgsschrecke sowie dem Schillerfalter und dem Trauermantel. Eine ökologische Ressourcenanalyse im Jahr 2018 erbrachte neben den individuenstarken Insektenpopulationen ebenso beeindruckende Ergebnisse für Vögel: Braunkehlchen, Neuntöter, Grün- und Grauspecht finden hier besten Lebensraum und Zukunft. Seit Kurzem hört man mit Glück auch den Sperlingskauz wieder rufen.
Für die Artenvielfalt: Im Stifter-Hain der Umweltstiftung Greenpeace wurden bislang über 200 Obstbäume selten gewordener alter Sorten gepflanzt. Diese wunderbaren Kleinstrukturen gilt es zu erhalten. Die Ziegenfreunde sind auf tatkräftige Unterstützung angewiesen. Es gilt unter den Augen der Burenziegen Obstbäume zu pflegen, Ginster zurückzudrängen, Wiesen abzuräumen, Steine abzusammeln, Adlerfarn und Brombeeren zu mähen und die eine oder andere Tiroler Heuhütte wieder instand zu setzen.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Ziegenfreunde Bermersbach
Der Verein der Ziegenfreunde pflegt mit seinen 120 Ziegen (alles routinierte Landschaftspflegerinnen) rund 62 ha steiles Grünland im Murgtal. Seine Anfänge fand die Bewegung bei einer gemeinsamen Aktion, um ein einziges Tal freizustellen. 1998 entstand dann aus dieser erfolgreichen Bürger*inneninitiative der Verein, der 2019 mit dem deutschen Landschaftspflegepreis ausgezeichnet wurde.