Feldberg

Höchster Berg im Schwarzwald

Auf dem höchsten Gipfel im Schwarzwald: Der 1493 Meter hohe Feldberg ist der höchste deutsche Berg außerhalb der Alpen. Seit ca. 1000 Jahren bewirtschaftet der Mensch die Höhenlagen des Feldbergs. Das typische Erscheinungsbild der waldfreien Feldbergkuppen und lichten Waldweiden entstand erst durch die Nutzung und Abholzung des Waldes zur Gewinnung von Holzkohle, Bauholz und Weideland. Dadurch konnten sich auch viele der alpinen Pflanzen und Tiere wieder in den neu geschaffenen waldfreien Arealen ausbreiten und vermehren. In diesen Gebieten finden gefährdeten Arten eine Nische zum Überleben, wie sie in nicht geschützten Landschaften kaum mehr gegeben sind.

Arbeiten

Für das Auerhuhn: Der Fokus der Arbeitseinsätze des Bergwaldprojekts liegt auf dem Auerhuhn und -hahn. Das zu den Rauhfußhühner gehörende Auerwild ist eine sogenannte Leitart: Wo seine komplexen Habitat-Ansprüche erfüllt werden, fühlen sich auch viele andere, teils seltene Tier- und Pflanzenarten der Bergwelt wohl. Der bis zu 6,5 kg schwere Vogel braucht lichte Strukturen, um genügend Platz zum Fliegen zu haben. Gleichzeitig kann hier eine dichte Strauchschicht aufwachsen, die sowohl Schutz als auch Nahrung bietet. Kleine Balzplätze sowie vereinzelte Bäume als Schlafplätze dürfen ebenfalls nicht fehlen. Deshalb greifen die Freiwilligen zu Handsägen und Astscheren, um etwas Platz im dichten Fichtenwald zu schaffen. Außerdem müssen Heidelbeersträucher – die Leibspeise des scheuen Hühnertiers – mit Sensen und Freischneidern verjüngt werden.

Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.

Lage

Partner: Forst BW

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) bewirtschaftet 324.000 ha Staatswald, die auf 21 Forstbezirke aufgeteilt sind. Das Bundesland selbst zählt mit rund 14.000 km² Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland und der Wald dehnt sich aus, jährlich kommen 2 km² Waldfläche hinzu. Aufgrund der unterschiedlichen geologischen und klimatischen Gegebenheiten wird Baden-Württemberg in 7 Wuchsgebiete aufgeteilt: Im Norden liegt das Gebiet des Odenwalds, der durch Buntsandstein geprägt ist. Südlich davon liegt das Neckarland, das sich in die offenen Gäulandschaften und die sich deutlich hiervon abhebenden Berge und Wälder des Keuperberglandes gliedert. Im Gäu bilden Eichen und Buchen die Wälder, auf trockenen Kuppen wächst auch die Eiche. Dagegen ist das Keuperbergland deutlich nadelholzgeprägter. Ganz im Westen Baden-Württembergs liegt das oberrheinische Tiefland, das genau wie sein Name stark durch den Rhein geprägt wurde. Hier findet man laubreiche Auwälder, gefolgt von den Kiefernbeständen der aus Kies und Sand bestehenden Niederterassen. Daran schließt sich das Rheinhügelland an, an dessen warmen Hängen Eichen und Buchen wachsen. Diese Landschaft geht in das vierte Wuchsgebiet, den Schwarzwald, über. Ursprünglich war dieser von Buchen und Tannen geprägt, aufgrund von menschlichen Eingriffen und menschlicher Nutzung wurden diese Baumarten jedoch von Fichten und Kiefern ersetzt. Das kleinste Wuchsgebiet, das Baar-Wutach, liegt im östlichen Teil des Schwarzwaldes und hebt sich durch tiefe Wintertemperaturen, extreme Früh- und Spätfröste von seinem Nachbarn ab. An den Schwarzwald grenzt auch die Schwäbische Alb. Diese ist in den niederschlagsreichen, kalkreichen Nordwestlagen vorwiegend durch Buchenwälder geprägt, auf den trockeneren und wärmeren Südlagen kommen Eichen- und in den wasserreichen Schluchten Ahorn- und Eschenwälder vor. Doch auch hier hat der Mensch den Laubbaum in der Vergangenheit zugunsten des schnell und gerade wachsenden Nadelholzes verdrängt. Der gleiche Prozess fand auch im südwestdeutschen Alpenvorland statt, wo heute die Pflanzung und Förderung von Buchen und Tannen zu stabilen Mischwäldern führen soll.

Forstbezirk Hochschwarzwald

Der Forstbezirk Hochschwarzwald ist für die Waldwirtschaft auf 15.000 ha Staatswald zwischen Schauinsland und Villingen verantwortlich. Darüber hinaus bildet er an den drei Stützpunkten Königsfeld, Falkensteig und St. Peter insgesamt 20 Auszubildende zum*r Forstwirt*in aus.
Die Region rund um den Feldberg und damit der Hochschwarzwald ist besonders stark von den Folgen der Klimakrise betroffen, wie die Wald-Zwischenbilanz gezeigt hat. Der Feldberg sei der Ort in Baden-Württemberg, an dem sich das Klima am stärksten ändert. Und das genau dort, wo die Fichte in den Waldbeständen dominiert. Deshalb wird jetzt der Waldumbau hin zu Mischwäldern forciert.

Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in einer Projektwoche.

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