Fichtelberg
Fichtelgebirge
Mittelgebirgsklima und herb-schöne Landschaft: Die Wälder rund um den Ochsenkopf, den mit 1.024 m ü. N. N. zweithöchsten Berg im Fichtelgebirge, sind geprägt von der langen Bergbaugeschichte der Region. Zahlreiche Moore sind bedeutende Wassersammler, Kohlenstoffspeicher und Landschaftskühler. Die europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer verläuft hier. Darüber hinaus hat im Fichtelgebirge das seltene Auerhuhn bis heute einen Lebens- und Rückzugsraum gefunden.
Für Auerhuhn und verschiedene Feuchtbiotope: An diesem Einsatzort bilden Arbeiten rund um die Biotoppflege für Auerhühner und in verschiedenen Feuchtbiotopen den Schwerpunkt. Die Raufußhühnerart ist im Fichtelgebirge seit der nacheiszeitlichen Wiederbewaldung heimisch und benötigt lichte und stufige Nadelwälder mit reicher Bodenvegetation als Lebensraum. Deshalb fördern die Freiwilligen des Bergwaldprojekts e.V. Heidelbeersträucher und die Vogelbeere als wichtige Nahrungsquellen. Tiefbeastete Einzelbäume, Altholzinseln und kleine Gruppen von dicht stehenden Fichten werden im lichten Wald erhalten, da sie als Schlafbäume, Brutplätze und als Verstecke vor Feinden (Habicht, Fuchs) dienen. Moorflächen werden freigestellt und alle Lebensräume mit Flugkorridoren vernetzt, da die schweren Vögel plumpe Flieger sind und „Start- und Landebahnen“ benötigen. Durch diese Biotopverbesserungen und die Verlegung von Hauptwanderwegen aus den Brutgebieten, hat dieser scheue Charaktervogel der Bergwälder wieder eine Chance zum Überleben. Weitere Arbeiten sind die Revitalisierung von Bachläufen und die Wiedervernässung von Hochmooren.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: Bayerische Staatsforsten
Die Bayerischen Staatsforsten (BaySf) bewirtschaften mit rund 2.700 Beschäftigten den bayerischen Staatswald, insgesamt rund 805.000 ha. Sie sind damit der größte Waldbesitzer Deutschlands. Von den Alpen bis zum Frankenwald, vom Fichtelgebirge und Bayerischen Wald bis ins Vorland der Schwäbischen Alb. Die Wälder, die von den Bayerischen Staatsforsten betreut werden, sind so vielfältig wie das Bundesland selbst. Auf dieser Waldfläche wachsen jedes Jahr 6,1 Mio. Kubikmeter Holz nach, von denen etwas weniger als fünf Millionen Kubikmeter geerntet werden. Im Augenblick gibt es mit ca. 65 % gegenüber 35 % Flächenanteil mehr Nadelholz als Laubholz in den bayerischen Staatswäldern. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der damit einhergehenden Herausforderungen setzen die BaySf auf Waldumbau und planen in den nächsten ca. 40 Jahren das Verhältnis Nadelholz zu Laubholz auf ca. 55 % zu 45 % zu verschieben. Klimastabile Mischwälder sind das Ziel. Waldökologische Themen wie Biotopbäume und Totholz, Artenvielfalt und Strukturreichtum in den Waldbeständen sind wichtige Themen der internen Strategie der Bayerischen Staatsforsten.
Forstbetrieb Fichtelberg
Der Großteil des zusammenhängenden Waldgebiets im Fichtelgebirge wird vom Forstbetrieb Fichtelberg betreut und bewirtschaftet. In den Wäldern des Forstbetriebs leben unter anderem der Luchs, die Wildkatze und das Auerwild. Hauptaufgaben des Forstbetriebes ist neben der Sicherung der Erholungsfunktion des Waldes für den Tourismus der Waldumbau und damit das Einbringen von Laubhölzern in die neue Waldgeneration. Seit 2010 engagieren sich außerdem Freiwillige im Bergwaldprojekt e.V. für die Biotoppflege für das Auerwild.
Der Forstbetrieb Fichtelberg ist seit 2010 Projektpartner des Bergwaldprojekts. Aktuell beträgt der jährliche Projektumfang 4 Wochen.