Hainberg - Fürth
Fürther Land
Sandmagerrasen, Heidelandschaften und Hutewälder: Bereits seit 1995 ist der Hainberg ein Naturschutzgebiet, 2010 ging das Gebiet in die Verantwortung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) Naturerbe GmbH über. Das Gebiet hat eine wechselvolle militärische Nutzungsgeschichte, die vom 17. Jahrhundert bis ins Jahr 1994 reicht. Durch diese wurden viele Offenflächen geschaffen und erhalten, die heute wertvolle Heide- und Sandmagerrasenbiotope darstellen.
In den Zeiten, in denen der Hainberg keinen militärischen Zwecken diente, wurden die Flächen von der lokalen Bevölkerung beispielsweise als Viehweide genutzt. Dabei wurden die Tiere, wie Rinder, Schafe und Ziegen nicht nur auf Heide- und Graslandschaften getrieben, sondern auch in den Wald. Diese Nutzungsform wird Hutewald genannt und zeichnet sich noch heute durch hallenartige Wälder aus, in denen dicke Bäume gigantischen Säulen gleichen.
Erhalt der Artenvielfalt: Das Naturschutzgebiet Hainberg beinhaltet viele verschiedene Landschaftselemente – allen voran die größte zusammenhängende Sandmagerrasenfläche Nordbayerns, aber auch Dünen, Heiden, Wälder, parkähnliche Landschaften und einen naturnahen Bachlauf. Diese sind heute in unserer intensiv genutzen und stark menschlich überprägten Landschaft zu einem seltenen Kleinod geworden. Damit sind sie essentielle Rückzugsorte für seltene Arten wie die Heidelerche, die Ödlandschrecke oder die Sandgrasnelke. Das Vorkommen dieser Arten ist jedoch durch Nutzungsaufgabe sowie Stickstoffeinträge durch die Luft gefährdet. In intensiver Handarbeit fällen Freiwillige des Bergwaldprojekts Bäume und Büsche, um Offenflächen frei zu halten, invasive Traubenkirsche in Hutewäldern wird zurückgedrängt und Waldrandsträucher von bedrängenden Bäumen freigestellt. Das hilft diesen bedrohten Arten und damit auch uns Menschen, sind wir doch auf resiliente (weil artenreiche) Ökosysteme und deren Ökosystemleistungen angewiesen.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: DBU Naturerbe
Die gemeinnützige DBU Naturerbe GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Sitz in Osnabrück, sichert 47 großräumige Naturgebiete – rund 60.000 ha in neun Bundesländern – langfristig für den Naturschutz. Die Betreuung der Naturerbeflächen, bei denen es sich überwiegend um ehemalige Militärübungsplätze handelt, erfolgt in Zusammenarbeit mit den ortskundigen Bundesförster*innen. Die Hauptziele der DBU Naturerbe GmbH sind die Förderung und der Erhalt des heimischen Reichtums an Tier- und Pflanzenarten in unterschiedlichen Lebensräumen. Zudem möchte sie ein nachhaltiges Naturbewusstsein in der Bevölkerung fördern.
Der Bergwaldprojekt e.V. ist in den DBU Naturerbeflächen Cuxhavener Küstenheiden, Hainberg/ Fürth, Hartmannsdorfer Forst, Prora, Ueckermünde und Weißhaus tätig.