Hessisch Lichtenau
Kaufunger Wald
Hotspot der Biodiversität in Hangquellmooren: Die Wälder des Forstamts Hessisch Lichtenau liegen östlich von Kassel und umfassen die großen zusammenhängenden Waldflächen des nordosthessischen Berglandes: Kaufunger Wald, Meißner und die Hangbereiche der unteren Werra. Das sind rund 21.000 ha Wald, der geprägt ist von Buche, Fichte, Eiche, Kiefer und Lärche. Die Artenzusammensetzung ändert sich gerade, besonders die Fichte ist aufgrund von Trockenheit kein Zukunftsbaum mehr. Der Waldumbau ist so eine wichtige Aufgabe, aber auch der Naturschutz spielt eine wichtige Rolle. Neben der allgemeinen Pflege von Naturschutzgebieten sind der Luchs und Brauns Schildfarn zwei wichtige und seltene Arten, die gefördert werden. Zum Forstamt gehören rund 15.500 ha Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) und 4.500 ha Vogelschutzgebiet. Daneben sind die Wälder des Forstamts Einzugsgebiet für zahlreiche Fließgewässer, sodass Hochwasserschutz durch Wiedervernässung der Moore ebenso ein Thema ist wie durch Wasserrückhalt im Waldboden.
Für Moore und Wälder: Der Projektort in Nordhessen ist ein Einsatzort zum Rückhalt von Wasser in verschiedenen Landschaftsteilen. In den im Kaufunger Wald sowie angrenzenden Waldgebieten gelegenen Moorkomplexen werden vom Bergwaldprojekt e.V. mit Freiwilligen mit dem Verschluss von Entwässerungsgräben die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Moore ihre natürlichen Funktionen wie Speicherung von Kohlenstoff, Lebensraumvielfalt und Ausgleich im Wasserhaushalt wieder erfüllen können. Dies geschieht mithilfe des Baus von Stauwerken und mit Grabenverfüllung. Ziel ist die Vollvernässung der Flächen. Da besonders auch Nordhessen große Waldflächen an die vergangenen trockenen Sommer verloren hat, geht es am Projektstandort perspektivisch auch zunehmend um den Wasserrückhalt in den Waldbeständen.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: Hessen Forst
Der Landesbetrieb HessenForst hat als Hauptaufgabe, den 342.000 ha großen hessischen Staatswald nachhaltig zu pflegen und zu bewirtschaften. Dies geschieht sowohl mit einer erwerbswirtschaftlichen als auch mit einer gemeinwohlorientierten Zielsetzung. Darüber hinaus steht der Landesbetrieb anderen Waldbesitzer*innen und forstlichen Zusammenschlüssen beratend zur Seite. Auch dem Naturschutz hat sich HessenForst, spätestens seit der Festlegung der Naturschutzleitlinie im Jahr 2010, verpflichtet. In Hessen gibt es 583 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und 60 Vogelschutzgebiete. Davon liegen ¾ der FFH-Gebiete und 60 % der Vogelschutzgebiete im Wald – Buchenwälder haben den größten Anteil an den Wald-FFH-Gebieten. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) hat in Hessen optimale Wuchsbedingungen, denn sie findet dort gut durchfeuchtete Böden in sommerkühlen Klimalagen vor. Etwa jeder dritte Baum in Hessen ist eine Rotbuche.
Forstamt Hessisch Lichtenau
Das Forstamt Hessisch Lichtenau bewirtschaftet mit 14 Revierförstereien ca. 21.000 ha Wald. Prägende Baumarten sind die Buche, die Fichte, die Eiche, die Kiefer und die Lärche. Das Forstamtsgebiet Hessisch Lichtenau umfasst sehr verschiedene Landschaftsräume. Diese Vielfalt in Verbindung mit großflächigen naturnahen Wäldern hat zu einer herausragend hohen Biodiversität geführt: Die Region wurde vom Bundesamt für Naturschutz im Rahmen der ‚Nationalen Strategie der biologischen Vielfalt‘ als einzige in Hessen als „Hotspot der biologischen Vielfalt“ benannt. Diese Auszeichnung stellt für das Forstamt Hessisch Lichtenau eine besondere Verpflichtung dar; die Renaturierung der Waldmoore hat dort hohe Priorität. Die ausgedehnten Wälder sind aber auch Einzugsgebiet für zahlreiche Fließgewässer, sodass neben dem Wasserrückhalt in den Mooren auch der Rückhalt in den forstlichen Beständen als Daseinsvorsorge gilt.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2016 mit dem Forstamt Hessisch Lichtenau zusammen, dieses Jahr in 4 Wochen.