Hinterweidenthal
Biosphärenreservat Pfälzer Wald
Rein in die Kernzone! Im Jahr 1992 wurde der Pfälzer Wald wegen seines besonderen Vorbild- und Modellcharakters als 12. deutsches Biosphärenreservat von der UNESCO anerkannt. Die Heimat von Luchs und Wildkatze ist somit ein wichtiger Mosaikstein für den Erhalt der biologischen Vielfalt und die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen. Gekennzeichnet ist das Gebiet durch große Kiefern-, Eichen- und Esskastanienwälder.
Schwerpunkt Landschafts- und Waldpflege: Das Bergwaldprojekt führt hier mit Freiwilligen Arbeiten in der Landschafts- und Waldpflege sowie Pflanzungen standortheimischer Baumarten durch. Bei Letzteren werden die jungen Bäume aus benachbarten Beständen gezogen und umgepflanzt. Die sogenannte Wildlingswerbung bringt den Vorteil, dass die Pflanzen bereits an den Standort angepasst sind und sich nicht von den optimierten Bedingungen in der Waldschule umgewöhnen müssen. Um den jungen Pflänzchen die bestmögliche Chance zu geben, zu stattlichen Bäumen aufzuwachsen, werden diese gegen Wildverbiss geschützt. In bereits etwas älteren Mischbeständen werden Pflegemaßnahmen durchgeführt, um seltene und konkurrenzschwache Baumarten zu fördern. Schließlich wurde in den letzten Jahren noch ein kleiner Pfad, der als Exkursionsschleife durch die Kernzone führt, angelegt.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: Landesforsten Rheinland-Pfalz
Über 42 % der Landesfläche von Rheinland-Pfalz, das heißt 840.000 ha, sind mit Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist mit 42,3 % Waldanteil gemeinsam mit Hessen das relativ waldreichste Bundesland, dementsprechend hoch ist hier die Bedeutung des Waldes. Der größte Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz sind die Kommunen. Der hohe Gemeindewaldanteil von 47 % stellt eine Besonderheit in Deutschland dar. Im Bundesdurchschnitt umfasst der Kommunalwald nur 20 % der Waldfläche. Der hohe Gemeindewaldanteil in Rheinland-Pfalz geht auf Fränkische Siedlungen und die sogenannte „Allmende“ als Gemeineigentum zurück. Vor allem im Norden von Rheinland-Pfalz konnten die Gemeinden ihr Eigentum bewahren.
Landesforsten ist auf nahezu der gesamten Waldfläche tätig. Sie bewirtschaftet die landeseigenen Wälder und ist Dienstleister für die Bewirtschaftung des kommunalen Waldes sowie zur Betreuung von privatem Waldeigentum. Landesforsten obliegt die hoheitliche Aufsicht über die Wälder von Rheinland-Pfalz. Anders als in anderen Bundesländern gibt es hier also noch die Einheitsforstverwaltung (Ein Einheitsforstamt ist sowohl für den Staatswald als auch für den kommunalen und den privaten Wald zuständig.).
Die Wälder in Rheinland-Pfalz waren ursprünglich Buchen-Eichen-Mischwälder und Buchenwälder. Sie bedeckten 90 % der Landesfläche in Rheinland-Pfalz. Zerstörung der Wälder auch infolge der beiden Weltkriege und Übernutzung zu Zeiten der Industrialisierung sowie eine daraus resultierende Nadelholzwelle hatten das Gewicht deutlich zugunsten der Nadelhölzer insbesondere der Fichte und der Kiefer verschoben.
Heute nimmt wieder die Buche den höchsten Waldflächenanteil aller Baumarten in Rheinland-Pfalz ein. Auch von Natur aus käme sie am häufigsten vor. Sie wächst derzeit auf 21,8 % der Waldfläche und liegt damit vor der Eiche (20,2 %). Danach folgen die Fichte (19,5 %) und die Kiefer (9,9 %). Der Laubbaumanteil liegt in Rheinland-Pfalz bei fast 60 %, der Nadelbaumanteil bei knapp 40 %. Das Konzept der naturnahen Waldbewirtschaftung ist aus Sicht von Landesforsten die beste Strategie, um den Wald zu schützen, seine Leistungsfähigkeit für den gesamten Naturhaushalt zu erhalten und die vielfältigen Bedürfnisse der Waldnutzer*innen zu befriedigen.
Forstamt Hinterweidenthal
Das Forstamt betreut ein rund 16.000 ha großes Waldgebiet, das sich nach Norden über das Schwarzbachtal zum Eschkopf mit 609 m ü. NN und nach Süden bis Darstein und den Burgberg „Lindelbrunn“ erstreckt. Im Osten und Westen wird das Gebiet durch die Ortsgemeinden Lug und Rodalben begrenzt. Die Waldflächen liegen im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands.
Das Forstamt selbst gliedert sich in 10 Forstbetriebe und 6 Forstreviere. Diese haben die Aufgabe, Waldbesitzer*innen zu beraten, Holz bereitzustellen, Wald als Erholungsgebiet zu erhalten und zu gestalten, sowie Naturschutzziele umzusetzen. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2002 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in einer Projektwoche.