Mooswald

Mittleres Rheintal

Wo Schwarzwald und Rhein einander treffen: Der Schwarzwald ist nicht nur dicht und dunkel. Das zeigt sich besonders stark im Forstbezirk Mittleres Rheintal, das sich durch ein vielfältiges Landschaftsbild auszeichnet. Vom Kaiserstuhl zum Auwald, geprägt durch die Zuflüsse zum Rhein, über die Wälder der Vorbergzone bis hin zu den Schwarzwaldhochlagen. Das schlägt sich auch in der Artenvielfalt nieder. Hier kommen z. B. seltene Fledermausarten wie die Bechsteinfledermaus und gefährdete Amphibien wie die Gelbbauchunke und der Nördliche Kammmolch vor.

Arbeiten

Für das Auerwild: Im Schwarzwald ist das letzte Vorkommen des Auerwilds in Baden-Württemberg. Deshalb unterstützt das Bergwaldprojekt auch hier die Lebensraumpflege des scheuen Vogels. Dieses Rauhfußhuhn braucht lichte Bestände, um attraktive Balzplätze zu finden und sich in den schwerfälligen Flug zu erheben. Seine bevorzugte Futterquelle sind Heidelbeeren, die ebenfalls in lichten Beständen wachsen. Ohne große Pflanzenfresser oder natürliche Störungen wird der Wald jedoch immer dichter. Also greifen die Freiwilligen in der Einsatzwoche zu Handsägen und Astscheren, um den Baumbestand aufzulockern. Gleichzeitig gilt es, den Adlerfarn zurückzudrängen, der sonst die Heidelbeeren beschattet. Die Beerensträucher selbst müssen mit Sensen und Freischneidern zurückgeschnitten werden, sodass sie sich verjüngen. Von diesen Maßnahmen profitieren neben dem Auerwild noch viele weitere seltene Arten, die in unserer intensiv bewirtschafteten Landschaft sonst nur noch wenig Lebensraum finden.

Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.

Lage

Partner: Forst BW

Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) bewirtschaftet 324.000 ha Staatswald, die auf 21 Forstbezirke aufgeteilt sind. Das Bundesland selbst zählt mit rund 14.000 km² Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland und der Wald dehnt sich aus, jährlich kommen 2 km² Waldfläche hinzu. Aufgrund der unterschiedlichen geologischen und klimatischen Gegebenheiten wird Baden-Württemberg in 7 Wuchsgebiete aufgeteilt: Im Norden liegt das Gebiet des Odenwalds, der durch Buntsandstein geprägt ist. Südlich davon liegt das Neckarland, das sich in die offenen Gäulandschaften und die sich deutlich hiervon abhebenden Berge und Wälder des Keuperberglandes gliedert. Im Gäu bilden Eichen und Buchen die Wälder, auf trockenen Kuppen wächst auch die Eiche. Dagegen ist das Keuperbergland deutlich nadelholzgeprägter. Ganz im Westen Baden-Württembergs liegt das oberrheinische Tiefland, das genau wie sein Name stark durch den Rhein geprägt wurde. Hier findet man laubreiche Auwälder, gefolgt von den Kiefernbeständen der aus Kies und Sand bestehenden Niederterassen. Daran schließt sich das Rheinhügelland an, an dessen warmen Hängen Eichen und Buchen wachsen. Diese Landschaft geht in das vierte Wuchsgebiet, den Schwarzwald, über. Ursprünglich war dieser von Buchen und Tannen geprägt, aufgrund von menschlichen Eingriffen und menschlicher Nutzung wurden diese Baumarten jedoch von Fichten und Kiefern ersetzt. Das kleinste Wuchsgebiet, das Baar-Wutach, liegt im östlichen Teil des Schwarzwaldes und hebt sich durch tiefe Wintertemperaturen, extreme Früh- und Spätfröste von seinem Nachbarn ab. An den Schwarzwald grenzt auch die Schwäbische Alb. Diese ist in den niederschlagsreichen, kalkreichen Nordwestlagen vorwiegend durch Buchenwälder geprägt, auf den trockeneren und wärmeren Südlagen kommen Eichen- und in den wasserreichen Schluchten Ahorn- und Eschenwälder vor. Doch auch hier hat der Mensch den Laubbaum in der Vergangenheit zugunsten des schnell und gerade wachsenden Nadelholzes verdrängt. Der gleiche Prozess fand auch im südwestdeutschen Alpenvorland statt, wo heute die Pflanzung und Förderung von Buchen und Tannen zu stabilen Mischwäldern führen soll.

Forstbezirk Mittleres Rheintal

Der Forstbezirk Mittleres Rheintal hat den Sitz in Gengenbach-Fußbach und erstreckt sich in der Nord-Süd-Ausdehnung von Heitersheim bis Baden-Baden. Im Osten wird der Bezirk vom Hornberg eingegrenzt, die westliche Grenze ist der Rhein. Insgesamt gehören rund 14.150 ha Wald zum Forstbezirk, wovon circa 40 % durch Laubbaumarten dominiert sind. 63 % der Fläche ist nach EU-Recht geschützt (Vogelschutzgebiet, FFH-Gebiet, FFH-Lebensraumtyp), 40 % der Fläche sind alte Wälder über 100 Jahre oder Dauerwälder. Als Lebensraumtypen sind Buchen-Wälder, Eichenwälder und Auwälder von Bedeutung. 

Aufgabe des Forstbezirks ist die wirtschafltich erfolgreiche Bewirtschaftung des Staatswalds in ökologisch vorbildlicher Weise, unter besonderer Berücksichtigung der Schutzfunktionen (Biotop- und Artenschutz sowie Bodenschutz, Wasserschutz etc.) und der Erholungsfunktion. Daneben hat der Forstbezirk zwei Ausbildungsstellen und eine waldpädagogische Schwerpunkteinrichtung, das Waldschulheim Höllhof.

Das Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in einer Woche.

Zur Webseite des Forstbezirks Mittleres Rheintal

 

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