Natur­park Rein­hard­swald

Weserbergland

Die Geschichte von Wald und Moor erleben: Der Naturpark Reinhardswald zeichnet sich durch seine Strukturvielfalt aus und wurde daher bereits auch als „Schatzhaus europäischer Wälder“ bezeichnet. Die markantesten, charakterbildenden Symbole dieser Landschaft sind wohl seine jahrhundertealten Hute-Eichen, aber auch ausgedehnte Buchenwälder, idyllische Bachläufe, Quellen und Tallandschaften sind im Reinhardswald zu finden. Der Reinhardswald gehört zudem zu den von Trockenheit und Schädlingsbefall am stärksten in Mitleidenschaft gezogenen Waldgebieten Hessens, große Waldflächen brechen zusammen. Umso wichtiger ist es, die lange von der Forstwirtschaft überprägten, ausgleichenden Elemente im Wasserhaushalt der Region wiederzuvernässen: Die Waldmoore. Intakte Moore wirken ausgleichend im Wasserhaushalt und bilden ein Reservoir für trockene Zeiten. Amphibien haben hier ihre Rückzugsgebiete, und die ganze Landschaft profitiert von gleichmäßiger Versorgung. In Hessen genießt die Renaturierung der Waldmoore deshalb hohe Priorität.

Arbeiten

Für nasse Moore: In den Projektwochen bringt der Bergwaldprojekt e.V. seine jahrzehntelange Erfahrung in Sachen Moorwiedervernässung effektiv zum Einsatz. Die Freiwilligen verschließen die von Menschenhand angelegten Entwässerungsgräben wieder. Dazu werden hölzerne Sperren errichtet, die anschließend mit jeder Menge Sägespäne und Hackschnitzel abgedeckt und mit Binsen bepflanzt werden. So bleiben die Sperren dauerhaft nass, verrotten nicht und halten das wertvolle Wasser in dem wunderschönen Lebensraum Moor.

Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.

Lage

Partner: Hessen Forst

Der Landesbetrieb HessenForst hat als Hauptaufgabe, den 342.000 ha großen hessischen Staatswald nachhaltig zu pflegen und zu bewirtschaften. Dies geschieht sowohl mit einer erwerbswirtschaftlichen als auch mit einer gemeinwohlorientierten Zielsetzung. Darüber hinaus steht der Landesbetrieb anderen Waldbesitzer*innen und forstlichen Zusammenschlüssen beratend zur Seite. Auch dem Naturschutz hat sich HessenForst, spätestens seit der Festlegung der Naturschutzleitlinie im Jahr 2010, verpflichtet. In Hessen gibt es 583 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und 60 Vogelschutzgebiete. Davon liegen ¾ der FFH-Gebiete und 60 % der Vogelschutzgebiete im Wald – Buchenwälder haben den größten Anteil an den Wald-FFH-Gebieten. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) hat in Hessen optimale Wuchsbedingungen, denn sie findet dort gut durchfeuchtete Böden in sommerkühlen Klimalagen vor. Etwa jeder dritte Baum in Hessen ist eine Rotbuche.

Forstamt Reinhardshagen

Das Forstamt Reinhardshagen ist das nördlichste hessische Forstamt. Es bewirtschaftet mit dem Reinhardswald ein geschlossenes, nahezu unzerschnittenes Waldgebiet von rund 20.000 ha, welches noch heute ein Gutsbezirk ist – ein gemeindefreies Gebiet (fast) ohne Einwohner*innen. Historisch ist der Reinhardswald geprägt durch eine lockere Bestockung besonders mit Eiche, da diese eine ausreichend hohe Wurzelenergie hat, um den Boden unterhalb der meist recht hoch anstehenden Stauschicht zu erschließen, und mit Buche. Die Bestockung wurde geformt durch Waldweide, der Wald ernährte das Vieh der Bevölkerung. Heute noch ist der Reinhardswald bekannt durch die vielen alten, knorrigen Baumgestalten, manche Jahrhunderte alt, wie im „Urwald Sababurg“. Heute führen die trockenen Jahre zu einer Renaissance der Eiche, da die zwischenzeitlich forstlich wichtigen Fichten abgängig sind. Vor diesem Hintergrund steht auch die vom Forstamt engagiert betriebene Moorwiedervernässung, da Moore ein ausgleichendes Element im Wasserhaushalt der Landschaften sind. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2021 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in 2 Projektwochen.

Zur Webseite des Forstamts Reinhardshagen

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