Naturpark Schönbuch
Keuperbergland
Im ältesten Naturpark Baden-Württembergs: Der erste Naturpark Baden-Württembergs wurde 1972 begründet und umfasst 156 km². Er liegt als weitgehend unbesiedeltes Waldgebiet zwischen Böblingen, Aichtal, Reutlingen / Tübingen und dem Herrenberger Gäu exakt im Herzen Baden-Württembergs. Der Park ist geprägt durch unterschiedliche Biotope, von Feuchtbiotopen und Mooren über Streuobstwiesen, Halbtrockenrasen, Trockengebüsche bis hin zu unterschiedlichen Waldgesellschaften aus Eiche und / oder Buche. Besondere Kleinode sind die Gewässerbiotope wie zum Beispiel der Goldersbach mit seinen Nebenbächen.
Für Hutewälder: Der Wald im Naturpark Schönbuch erfüllt vielfältige Funktionen für den Menschen. Er hält Wasser zurück, reinigt die Luft, kühlt die Landschaft und bietet den Anwohner*innen und Besucher*innen einen Ort der Erholung. Deshalb liegt besonderes Augenmerk der Arbeitseinsätze auf den Erhalt spezieller Waldbilder wie zum Beispiel mächtige Hutewälder. Dort wurden einst Tiere in den Wald getrieben, damit sich diese an den Bucheckern und Eicheln satt fressen konnten. Durch diese Nutzung entstanden hallenartige Wälder, geprägt durch riesige Bäume mit beeindruckenden Kronen. Eine weitere Besonderheit stellt der Olgahain dar, den König Karl 1871 für seiner Frau Olga veredeln ließ. Für den Erhalt dieses bezaubernden Waldes arbeitet das Bergwaldprojekt mit Freiwilligen in der Frühlingswoche zusammen. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt liegt in der Neophytenbekämpfung, also dem Zurückdrängen nicht-heimischer Arten, die durch den Menschen neue Lebensräume besiedeln und bestehende Ökosysteme aus dem Gleichgewicht bringen.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: Forst BW
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) bewirtschaftet 324.000 ha Staatswald, die auf 21 Forstbezirke aufgeteilt sind. Das Bundesland selbst zählt mit rund 14.000 km² Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland und der Wald dehnt sich aus, jährlich kommen 2 km² Waldfläche hinzu. Aufgrund der unterschiedlichen geologischen und klimatischen Gegebenheiten wird Baden-Württemberg in 7 Wuchsgebiete aufgeteilt: Im Norden liegt das Gebiet des Odenwalds, der durch Buntsandstein geprägt ist. Südlich davon liegt das Neckarland, das sich in die offenen Gäulandschaften und die sich deutlich hiervon abhebenden Berge und Wälder des Keuperberglandes gliedert. Im Gäu bilden Eichen und Buchen die Wälder, auf trockenen Kuppen wächst auch die Eiche. Dagegen ist das Keuperbergland deutlich nadelholzgeprägter. Ganz im Westen Baden-Württembergs liegt das oberrheinische Tiefland, das genau wie sein Name stark durch den Rhein geprägt wurde. Hier findet man laubreiche Auwälder, gefolgt von den Kiefernbeständen der aus Kies und Sand bestehenden Niederterassen. Daran schließt sich das Rheinhügelland an, an dessen warmen Hängen Eichen und Buchen wachsen. Diese Landschaft geht in das vierte Wuchsgebiet, den Schwarzwald, über. Ursprünglich war dieser von Buchen und Tannen geprägt, aufgrund von menschlichen Eingriffen und menschlicher Nutzung wurden diese Baumarten jedoch von Fichten und Kiefern ersetzt. Das kleinste Wuchsgebiet, das Baar-Wutach, liegt im östlichen Teil des Schwarzwaldes und hebt sich durch tiefe Wintertemperaturen, extreme Früh- und Spätfröste von seinem Nachbarn ab. An den Schwarzwald grenzt auch die Schwäbische Alb. Diese ist in den niederschlagsreichen, kalkreichen Nordwestlagen vorwiegend durch Buchenwälder geprägt, auf den trockeneren und wärmeren Südlagen kommen Eichen- und in den wasserreichen Schluchten Ahorn- und Eschenwälder vor. Doch auch hier hat der Mensch den Laubbaum in der Vergangenheit zugunsten des schnell und gerade wachsenden Nadelholzes verdrängt. Der gleiche Prozess fand auch im südwestdeutschen Alpenvorland statt, wo heute die Pflanzung und Förderung von Buchen und Tannen zu stabilen Mischwäldern führen soll.
Forstbezirk Schönbuch
Der Forstbezirk Schönbuch erstreckt sich im Landkreis Tübingen über mehr als 13.000 ha. Der Staatswald zeichnet sich durch eine hohe Baumartenvielfalt und stabile Mischbestände aus. Ein Großteil des Waldes ist Erholungswald. Außerdem ist der Forstbezirk für rund 63 % der Fläche im Naturpark Schönbuch zuständig. Des Weiteren beherbergt der Forstbezirk acht Schaugehe mit Wildschweinen (Schwarzwild) und eines der wenigen Rotwildvorkommen im Land.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in 2 Wochen sowie einer Waldschul-Woche.