Odenwald
Nördliches Baden
Wald, Wald und noch mehr Wald: Das Mittelgbirge Odenwald liegt in der Grenzregion Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Die höchste Erhebung ist der einstige Vulkanschlot Katzenberg mit 626 Metern. Die Landschaft ist geprägt durch spektakuläre Felsen und markante Berge. Dazwischen liegen Dörfer, Fachwerkstädtchen und zahlreiche Burgen und Schlösser. Der Wald wird im Wesentlichen durch die Baumarten Fichte, Buche, Kiefer und Eiche geprägt.
Für einen naturnahen Wald: Was macht Wald aus? Vieles, aber auf jeden Fall gehören Bäume dazu. Und die stehen in den Projektwochen ganz klar im Fokus. Sie werden von Wuchshüllen befreit, von unliebsamen Nachbarn befreit und gepflanzt. Die Wuchshüllen schützen die Bäume in den ersten Jahren vor Wildbverbiss. Sind die Bäume groß genug – man sagt „aus dem Äser gewachsen“ – müssen die Hüllen wieder aus dem Wald gebracht werden. Manche Baumarten bedürfen einer besonderen Pflege, da sie sonst von konkurrenzstärkeren Arten verdrängt werden würden. Die Eiche zum Beispiel braucht viel Licht zur Verjüngung, was Buchenwäldern ohne forstliche Maßnahmen nicht gegeben ist. Deshalb greifen hier die Bergwaldprojekt-Freiwilligen zu Handsägen und Astscheren, um weniger häufigen Baumarten unter die Arme zu greifen. Weitere Arbeiten liegen in der Feuchtbiotoppflege, wo teils Bäume weichen müssen, um Waldteichen und / oder -bächen mehr Licht zu geben.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: Forst BW
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) bewirtschaftet 324.000 ha Staatswald, die auf 21 Forstbezirke aufgeteilt sind. Das Bundesland selbst zählt mit rund 14.000 km² Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland und der Wald dehnt sich aus, jährlich kommen 2 km² Waldfläche hinzu. Aufgrund der unterschiedlichen geologischen und klimatischen Gegebenheiten wird Baden-Württemberg in 7 Wuchsgebiete aufgeteilt: Im Norden liegt das Gebiet des Odenwalds, der durch Buntsandstein geprägt ist. Südlich davon liegt das Neckarland, das sich in die offenen Gäulandschaften und die sich deutlich hiervon abhebenden Berge und Wälder des Keuperberglandes gliedert. Im Gäu bilden Eichen und Buchen die Wälder, auf trockenen Kuppen wächst auch die Eiche. Dagegen ist das Keuperbergland deutlich nadelholzgeprägter. Ganz im Westen Baden-Württembergs liegt das oberrheinische Tiefland, das genau wie sein Name stark durch den Rhein geprägt wurde. Hier findet man laubreiche Auwälder, gefolgt von den Kiefernbeständen der aus Kies und Sand bestehenden Niederterassen. Daran schließt sich das Rheinhügelland an, an dessen warmen Hängen Eichen und Buchen wachsen. Diese Landschaft geht in das vierte Wuchsgebiet, den Schwarzwald, über. Ursprünglich war dieser von Buchen und Tannen geprägt, aufgrund von menschlichen Eingriffen und menschlicher Nutzung wurden diese Baumarten jedoch von Fichten und Kiefern ersetzt. Das kleinste Wuchsgebiet, das Baar-Wutach, liegt im östlichen Teil des Schwarzwaldes und hebt sich durch tiefe Wintertemperaturen, extreme Früh- und Spätfröste von seinem Nachbarn ab. An den Schwarzwald grenzt auch die Schwäbische Alb. Diese ist in den niederschlagsreichen, kalkreichen Nordwestlagen vorwiegend durch Buchenwälder geprägt, auf den trockeneren und wärmeren Südlagen kommen Eichen- und in den wasserreichen Schluchten Ahorn- und Eschenwälder vor. Doch auch hier hat der Mensch den Laubbaum in der Vergangenheit zugunsten des schnell und gerade wachsenden Nadelholzes verdrängt. Der gleiche Prozess fand auch im südwestdeutschen Alpenvorland statt, wo heute die Pflanzung und Förderung von Buchen und Tannen zu stabilen Mischwäldern führen soll.
Forstbezirk Odenwald
Der Forstbezirk Odenwald mit Sitz in Schwarzach deckt rund 13.000 ha im 65.000 ha großen Waldgebiet Odenwald ab. Auf dieser Fläche, aufgegliedert in zehn Forstreviere, wird der Wald naturnah und nach den Zertifizierungsstandards der Organisation FSC Deutschland bewirtschaftet. Im Zuge der Klimakrise wird hier vor allem die Eiche eine zukunftstragende Rolle spielen, wie in den Baumarteneignungskarten der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg zu sehen ist. Seit 2024 unterstützt der Bergwaldprojekt e.V. den Forstbezirk bei seiner Zielsetzung mit jährlich zwei Einsatzwochen.