Projektpartner
Partner: Forst BW
Die Anstalt öffentlichen Rechts Forst Baden-Württemberg (ForstBW) bewirtschaftet 324.000 ha Staatswald, die auf 21 Forstbezirke aufgeteilt sind. Das Bundesland selbst zählt mit rund 14.000 km² Wald zu den waldreichsten Bundesländern in Deutschland und der Wald dehnt sich aus, jährlich kommen 2 km² Waldfläche hinzu. Aufgrund der unterschiedlichen geologischen und klimatischen Gegebenheiten wird Baden-Württemberg in 7 Wuchsgebiete aufgeteilt: Im Norden liegt das Gebiet des Odenwalds, der durch Buntsandstein geprägt ist. Südlich davon liegt das Neckarland, das sich in die offenen Gäulandschaften und die sich deutlich hiervon abhebenden Berge und Wälder des Keuperberglandes gliedert. Im Gäu bilden Eichen und Buchen die Wälder, auf trockenen Kuppen wächst auch die Eiche. Dagegen ist das Keuperbergland deutlich nadelholzgeprägter. Ganz im Westen Baden-Württembergs liegt das oberrheinische Tiefland, das genau wie sein Name stark durch den Rhein geprägt wurde. Hier findet man laubreiche Auwälder, gefolgt von den Kiefernbeständen der aus Kies und Sand bestehenden Niederterassen. Daran schließt sich das Rheinhügelland an, an dessen warmen Hängen Eichen und Buchen wachsen. Diese Landschaft geht in das vierte Wuchsgebiet, den Schwarzwald, über. Ursprünglich war dieser von Buchen und Tannen geprägt, aufgrund von menschlichen Eingriffen und menschlicher Nutzung wurden diese Baumarten jedoch von Fichten und Kiefern ersetzt. Das kleinste Wuchsgebiet, das Baar-Wutach, liegt im östlichen Teil des Schwarzwaldes und hebt sich durch tiefe Wintertemperaturen, extreme Früh- und Spätfröste von seinem Nachbarn ab. An den Schwarzwald grenzt auch die Schwäbische Alb. Diese ist in den niederschlagsreichen, kalkreichen Nordwestlagen vorwiegend durch Buchenwälder geprägt, auf den trockeneren und wärmeren Südlagen kommen Eichen- und in den wasserreichen Schluchten Ahorn- und Eschenwälder vor. Doch auch hier hat der Mensch den Laubbaum in der Vergangenheit zugunsten des schnell und gerade wachsenden Nadelholzes verdrängt. Der gleiche Prozess fand auch im südwestdeutschen Alpenvorland statt, wo heute die Pflanzung und Förderung von Buchen und Tannen zu stabilen Mischwäldern führen soll.
Forstbezirk Odenwald
Der Forstbezirk Odenwald mit Sitz in Schwarzach deckt rund 13.000 ha im 65.000 ha großen Waldgebiet Odenwald ab. Auf dieser Fläche, aufgegliedert in zehn Forstreviere, wird der Wald naturnah und nach den Zertifizierungsstandards der Organisation FSC Deutschland bewirtschaftet. Im Zuge der Klimakrise wird hier vor allem die Eiche eine zukunftstragende Rolle spielen, wie in den Baumarteneignungskarten der Forstlichen Versuchsanstalt Baden-Württemberg zu sehen ist. Seit 2024 unterstützt der Bergwaldprojekt e.V. den Forstbezirk bei seiner Zielsetzung mit jährlich zwei Einsatzwochen.
Forstbezirk Westlicher Schwarzwald
Der Forstbezirk Westlicher Schwarzwald ist der kleinste Forstbezirk Baden-Württembergs, was die Ausdehnung betrifft. 19.000 ha Wald liegen in seiner Verantwortung, jedoch ohne größere Fahrtstrecken dazwischen. Die Staatswaldflächen erstrecken sich zwischen dem Murgtal im Westen, dem Enztal im Osten sowie Seewald im Süden und Waldbronn im Norden. Der Sitz des Forstbezirks ist in Bad Herrenalb, insgesamt sind 80 Mitarbeiter*innen für den Forstbezirk im Einsatz, der Großteil davon im Wald. Eine weitere Besonderheit ist die Bildungsstätte in Calmbach. Hier werden sowohl intern als auch für Privatleute Fortbildungen wie beispielsweise Motorsägenkurse angeboten, aber auch die Ausbildung zum*zur Forstwirt*in mit derzeit rund 15 Auszubildenden findet hier statt.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Westlicher Schwarzwald zusammen, dieses Jahr in 2 Wochen.
Forstbezirk Hochrhein
Der Forstbezirk Hochrhein wurde 2021 ins Leben gerufen und erstreckt sich über circa 15 000 Hektar zwischen Freiburg, Feldberg, Blauen und Murg am Hochrhein. Wie in anderen Teilen des Schwarzwaldes auch, ist hier die Problematik der Klimakrise gut zu beobachten. Seit den Trockenjahren 2018/2019 leiden die Fichten und es entstehen große Lücken im Waldbestand. Das spiegelt sich auch in den Baumarteneignungskarten wider, die von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg für den Zeitraum 2021-2050 in einem relativ optimistischen Klimaszenario (rcp 4.5) veröffentlicht wurden. Die Fichte ist größtenteils ungeeignet, ähnlich ungünstig sieht es für Tannen und Eichen aus, während die Buche die größten Chancen hat.
Das Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in 2 Wochen.
Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald
Der Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald ist für 17.000 ha Wald verantwortlich, der in zehn Forstreviere aufgeteilt ist. 90 % der Fläche liegen im Landkreis Freudenstadt, der Rest in den Landkreisen Rastatt, Calw und Rottweil sowie im Ortenaukreis. Der Waldumbau wird hier seit Jahrzehnten vorangetrieben, sodass bereits ein relativ hoher Laubbaumanteil mit Eichen, Linden und Buchen in verschiedenen Altersschichten erreicht wurde.
Das Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald zusammen, dieses Jahr in 2 Wochen.
Forstbezirk Mittleres Rheintal
Der Forstbezirk Mittleres Rheintal hat den Sitz in Gengenbach-Fußbach und erstreckt sich in der Nord-Süd-Ausdehnung von Heitersheim bis Baden-Baden. Im Osten wird der Bezirk vom Hornberg eingegrenzt, die westliche Grenze ist der Rhein. Insgesamt gehören rund 14.150 ha Wald zum Forstbezirk, wovon circa 40 % durch Laubbaumarten dominiert sind. 63 % der Fläche ist nach EU-Recht geschützt (Vogelschutzgebiet, FFH-Gebiet, FFH-Lebensraumtyp), 40 % der Fläche sind alte Wälder über 100 Jahre oder Dauerwälder. Als Lebensraumtypen sind Buchen-Wälder, Eichenwälder und Auwälder von Bedeutung.
Aufgabe des Forstbezirks ist die wirtschafltich erfolgreiche Bewirtschaftung des Staatswalds in ökologisch vorbildlicher Weise, unter besonderer Berücksichtigung der Schutzfunktionen (Biotop- und Artenschutz sowie Bodenschutz, Wasserschutz etc.) und der Erholungsfunktion. Daneben hat der Forstbezirk zwei Ausbildungsstellen und eine waldpädagogische Schwerpunkteinrichtung, das Waldschulheim Höllhof.
Das Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in einer Woche.
Zur Webseite des Forstbezirks Mittleres Rheintal
Forstbezirk Schönbuch
Der Forstbezirk Schönbuch erstreckt sich im Landkreis Tübingen über mehr als 13.000 ha. Der Staatswald zeichnet sich durch eine hohe Baumartenvielfalt und stabile Mischbestände aus. Ein Großteil des Waldes ist Erholungswald. Außerdem ist der Forstbezirk für rund 63 % der Fläche im Naturpark Schönbuch zuständig. Des Weiteren beherbergt der Forstbezirk acht Schaugehe mit Wildschweinen (Schwarzwild) und eines der wenigen Rotwildvorkommen im Land.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in 2 Wochen sowie einer Waldschul-Woche.
Forstbezirk Hochschwarzwald
Der Forstbezirk Hochschwarzwald ist für die Waldwirtschaft auf 15.000 ha Staatswald zwischen Schauinsland und Villingen verantwortlich. Darüber hinaus bildet er an den drei Stützpunkten Königsfeld, Falkensteig und St. Peter insgesamt 20 Auszubildende zum*r Forstwirt*in aus.
Die Region rund um den Feldberg und damit der Hochschwarzwald ist besonders stark von den Folgen der Klimakrise betroffen, wie die Wald-Zwischenbilanz gezeigt hat. Der Feldberg sei der Ort in Baden-Württemberg, an dem sich das Klima am stärksten ändert. Und das genau dort, wo die Fichte in den Waldbeständen dominiert. Deshalb wird jetzt der Waldumbau hin zu Mischwäldern forciert.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstbezirk Hochrhein zusammen, dieses Jahr in einer Projektwoche.