Projektpartner
Partner: Hessen Forst
Der Landesbetrieb HessenForst hat als Hauptaufgabe, den 342.000 ha großen hessischen Staatswald nachhaltig zu pflegen und zu bewirtschaften. Dies geschieht sowohl mit einer erwerbswirtschaftlichen als auch mit einer gemeinwohlorientierten Zielsetzung. Darüber hinaus steht der Landesbetrieb anderen Waldbesitzer*innen und forstlichen Zusammenschlüssen beratend zur Seite. Auch dem Naturschutz hat sich HessenForst, spätestens seit der Festlegung der Naturschutzleitlinie im Jahr 2010, verpflichtet. In Hessen gibt es 583 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und 60 Vogelschutzgebiete. Davon liegen ¾ der FFH-Gebiete und 60 % der Vogelschutzgebiete im Wald – Buchenwälder haben den größten Anteil an den Wald-FFH-Gebieten. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) hat in Hessen optimale Wuchsbedingungen, denn sie findet dort gut durchfeuchtete Böden in sommerkühlen Klimalagen vor. Etwa jeder dritte Baum in Hessen ist eine Rotbuche.
Forstamt Hessisch Lichtenau
Das Forstamt Hessisch Lichtenau bewirtschaftet mit 14 Revierförstereien ca. 21.000 ha Wald. Prägende Baumarten sind die Buche, die Fichte, die Eiche, die Kiefer und die Lärche. Das Forstamtsgebiet Hessisch Lichtenau umfasst sehr verschiedene Landschaftsräume. Diese Vielfalt in Verbindung mit großflächigen naturnahen Wäldern hat zu einer herausragend hohen Biodiversität geführt: Die Region wurde vom Bundesamt für Naturschutz im Rahmen der ‚Nationalen Strategie der biologischen Vielfalt‘ als einzige in Hessen als „Hotspot der biologischen Vielfalt“ benannt. Diese Auszeichnung stellt für das Forstamt Hessisch Lichtenau eine besondere Verpflichtung dar; die Renaturierung der Waldmoore hat dort hohe Priorität. Die ausgedehnten Wälder sind aber auch Einzugsgebiet für zahlreiche Fließgewässer, sodass neben dem Wasserrückhalt in den Mooren auch der Rückhalt in den forstlichen Beständen als Daseinsvorsorge gilt.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2016 mit dem Forstamt Hessisch Lichtenau zusammen, dieses Jahr in 4 Wochen.
Forstamt Neukirchen
Das Forstamt Neukirchen erstreckt sich über einen großen Teil des Knülls (das Gebiet hat seinen Namen vom Ausgangsgestein Basalt (Knolle)), von Alsfeld bis Malsfeld sowie von Schwalmstadt im Westen bis hin zur Grenze des Schwalm-Eder-Kreises im Osten. Mit 11 Revierförstereien werden über 18.000 ha Landeswald bewirtschaftet. Der Wald weist eine gemischte Struktur aus Laub- und Nadelhölzern und eine hohe Artenvielfalt auf. Im Forstamtsbereich brüten seltene Vogelarten wie Schwarzstorch, Wanderfalke, Wespenbussard und Kolkrabe. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2017 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in 2 Wochen.
Forstamt Reinhardshagen
Das Forstamt Reinhardshagen ist das nördlichste hessische Forstamt. Es bewirtschaftet mit dem Reinhardswald ein geschlossenes, nahezu unzerschnittenes Waldgebiet von rund 20.000 ha, welches noch heute ein Gutsbezirk ist – ein gemeindefreies Gebiet (fast) ohne Einwohner*innen. Historisch ist der Reinhardswald geprägt durch eine lockere Bestockung besonders mit Eiche, da diese eine ausreichend hohe Wurzelenergie hat, um den Boden unterhalb der meist recht hoch anstehenden Stauschicht zu erschließen, und mit Buche. Die Bestockung wurde geformt durch Waldweide, der Wald ernährte das Vieh der Bevölkerung. Heute noch ist der Reinhardswald bekannt durch die vielen alten, knorrigen Baumgestalten, manche Jahrhunderte alt, wie im „Urwald Sababurg“. Heute führen die trockenen Jahre zu einer Renaissance der Eiche, da die zwischenzeitlich forstlich wichtigen Fichten abgängig sind. Vor diesem Hintergrund steht auch die vom Forstamt engagiert betriebene Moorwiedervernässung, da Moore ein ausgleichendes Element im Wasserhaushalt der Landschaften sind. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2021 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in 2 Projektwochen.
Forstamt Wehretal
Das Forstamt Wehretal liegt im Nordosten Hessens und umfasst 9 Revierförstereien mit insgesamt ca. 18.000 ha Wald. Dominierende Baumarten sind hier Buche, Eiche, Fichte und Kiefer. Auf einer Gesamtfläche von 1.600 ha betreut das Forstamt 19 Naturschutzgebiete, außerdem wurden zwei Artenpatenschaften übernommen: für die Eibe und den Frauenschuh. Die Eibe kommt hier autochthon vor, das heißt, sie hat sich hier natürlich, ohne menschliche Beeinflussung angesiedelt und gehalten. In Deutschland steht sie auf der Roten Liste als gefährdete Art. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in 1 Projektwoche.
Forstamt Rüdesheim
Das Forstamt Rüdesheim mit Sitz in Rüdesheim am Rhein betreut eine Waldfläche von rund 17.000 Hektar und ist in neun Revierförstereien unterteilt. Das gesamte Team besteht aus 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben Staatswald und einigen größeren Privatwäldern betreut das Forstamt auch Waldflächen von Städten und Gemeinden. Neben naturnaher Waldbewirtschaftung gehören Waldschutz, Naturschutz, Waldpädagogik, Öffentlichkeitsarbeit und Jagd zum Aufgabenbereich des Forstamts, der Erhalt einer artenreichen und gesunden Waldvegetation ist das wichtigste Ziel. Darüber hinaus sind hier Wildkatze und Äskulapnatter von besonderer Bedeutung: Für diese beiden Tierarten wurden Artenpatenschaften übernommen, sie werden mit gezielten Maßnahmen gefördert. Die wichtigsten Baumarten im Forstamt Rüdesheim sind Buche (36%) und Eiche (30%), man findet neben Wirtschaftswäldern auch markante und sehr eindrucksvolle knorrige Eichenwälder mit einer beeindruckend großen Artenvielfalt oder feuchte Schlucht- und Hangmischwälder.