Projektpartner
Partner: Landesforsten Rheinland-Pfalz
Über 42 % der Landesfläche von Rheinland-Pfalz, das heißt 840.000 ha, sind mit Wald bedeckt. Rheinland-Pfalz ist mit 42,3 % Waldanteil gemeinsam mit Hessen das relativ waldreichste Bundesland, dementsprechend hoch ist hier die Bedeutung des Waldes. Der größte Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz sind die Kommunen. Der hohe Gemeindewaldanteil von 47 % stellt eine Besonderheit in Deutschland dar. Im Bundesdurchschnitt umfasst der Kommunalwald nur 20 % der Waldfläche. Der hohe Gemeindewaldanteil in Rheinland-Pfalz geht auf Fränkische Siedlungen und die sogenannte „Allmende“ als Gemeineigentum zurück. Vor allem im Norden von Rheinland-Pfalz konnten die Gemeinden ihr Eigentum bewahren.
Landesforsten ist auf nahezu der gesamten Waldfläche tätig. Sie bewirtschaftet die landeseigenen Wälder und ist Dienstleister für die Bewirtschaftung des kommunalen Waldes sowie zur Betreuung von privatem Waldeigentum. Landesforsten obliegt die hoheitliche Aufsicht über die Wälder von Rheinland-Pfalz. Anders als in anderen Bundesländern gibt es hier also noch die Einheitsforstverwaltung (Ein Einheitsforstamt ist sowohl für den Staatswald als auch für den kommunalen und den privaten Wald zuständig.).
Die Wälder in Rheinland-Pfalz waren ursprünglich Buchen-Eichen-Mischwälder und Buchenwälder. Sie bedeckten 90 % der Landesfläche in Rheinland-Pfalz. Zerstörung der Wälder auch infolge der beiden Weltkriege und Übernutzung zu Zeiten der Industrialisierung sowie eine daraus resultierende Nadelholzwelle hatten das Gewicht deutlich zugunsten der Nadelhölzer insbesondere der Fichte und der Kiefer verschoben.
Heute nimmt wieder die Buche den höchsten Waldflächenanteil aller Baumarten in Rheinland-Pfalz ein. Auch von Natur aus käme sie am häufigsten vor. Sie wächst derzeit auf 21,8 % der Waldfläche und liegt damit vor der Eiche (20,2 %). Danach folgen die Fichte (19,5 %) und die Kiefer (9,9 %). Der Laubbaumanteil liegt in Rheinland-Pfalz bei fast 60 %, der Nadelbaumanteil bei knapp 40 %. Das Konzept der naturnahen Waldbewirtschaftung ist aus Sicht von Landesforsten die beste Strategie, um den Wald zu schützen, seine Leistungsfähigkeit für den gesamten Naturhaushalt zu erhalten und die vielfältigen Bedürfnisse der Waldnutzer*innen zu befriedigen.
Forstamt Hachenburg
Das Forstamt Hachenburg betreut über 13.500 ha Wald in den Verbandsgemeinden Hachenburg und Selters sowie den Landkreisen Altenkirchen und Neuwied. Das Gebiet ist geprägt von Laubmischwäldern im Wechsel mit Wiesenlandschaft und kleineren Gewässern wie die Westerwälder Seenplatte oder die Nister mit ihren zahlreichen Bachläufen. An das Forstamt gliedert sich das Waldbildungszentrum Rheinland-Pfalz als Ausbildungsstelle für die forstliche Aus-, Fort- und Weiterbildung in Rheinland-Pfalz an.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2021 mit dem Forstamt Hachenburg zusammen, dieses Jahr in 1 Woche.
Forstamt Rheinhessen
Das Forstamt Rheinhessen mit Sitz in Alzey betreut und bewirtschaftet eingeteilt in fünf Forstreviere die Wälder in Rheinhessen. Bereits frühzeitig wurden die Waldflächen im heutigen Rheinhessen bis auf eine kleine, noch heute vorhandene Restfläche gerodet. Als alte Kulturlandschaft wird Rheinhessen aufgrund der guten Böden land- und weinbauwirtschaftlich intensiv genutzt. Städte wie Mainz, Alzey und Worms belegen die geschichtliche Bedeutung dieser Landschaft seit dem Mittelalter.
Die hohe Bevölkerungsdichte verbunden mit einem relativ geringen Waldanteil zeigen aber auch den hohen Stellenwert der vorhandenen Waldflächen für die Erholung der Bevölkerung und den Naturschutz. Im nur 700 ha großen Lennebergwald bei Mainz werden eine Million Besuchende im Jahr gezählt, im nur 350 ha umfassenden Ober-Olmer Wald sind es ca. 250.000 bis 300.000 Erholungssuchende. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2019 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in einer Projektwoche.
Forstamt Neuhäusel
Das Forstamt Neuhäusel erstreckt sich über die Verbandsgemeinden Höhr-Grenzhausen, Montabaur, Ransbach-Baumbach und Wirges sowie auf kleineren Teilflächen der Verbandsgemeinde Bad Ems und der Stadt Koblenz. Insgesamt umfasst das Gebiet rund 15.000 ha. Die häufigste Baumart ist hier die Rotbuche, Laubholz generell bestockt circa 60 % der Fläche. Rund 30 % der Fläche ist als Erholungsort ausgestaltet mit rund 500 km Wanderwegen. Außerdem gibt es ein 2,1 ha großes Arboretum mit 150 Baumarten aus aller Welt.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2021 mit dem Forstamt Neuhäusel zusammen, dieses Jahr in 1 Woche.
Forstamt Soonwald
Das Forstamt Soonwald betreut rund 19.000 ha Wald in den Verbandsgemeinden Langenlonsheim, Stromberg und Rüdesheim, sowie den Wald der Städte Bad Kreuznach und Ingelheim am Rhein. Der Wald erstreckt sich von den Soonwaldkämmen bis ins Naheland. Die vorkommenden Hauptbaumarten sind: Buche, Eiche, Fichte und Kiefer. Das Forstamtsgebiet ist von großen Standortunterschieden geprägt.
Das von der EU geförderte LIFE-Natur-Projekt „Entwicklung von Feucht- und Nasswäldern im Soonwald“ hat es ermöglicht, zahlreiche Naturschutzmaßnahmen zur Aufwertung und zum Erhalt dieses Gebietes durchzuführen. Es widmete sich nicht nur den Feucht- und Nasswäldern, sondern setzte Naturschutz- bzw. Entwicklungsmaßnahmen für Wiesen, Waldränder und die Wildkatze um. Der Soonwald ist Modellregion für die Walderschließung der Zukunft in Rheinland-Pfalz und hat in diesem Rahmen vor allem den Auftrag, den Wasserrückhalt in den forstlichen Beständen zu verbessern – um katastrophalen Ereignissen wie dem Hochwasser im Ahrtal bereits im Entstehen entgegen zu wirken.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2019 mit dem Forstamt Soonwald zusammen, dieses Jahr in 4 Wochen.
Forstamt Neuerburg
Das Forstamt Neuerburg besteht seit 1971 und liegt in der Eifel an der Grenze zu Luxemburg. Die Waldflächen des Forstamtes Neuerburg sind durch nährstoffarme Devonschieferböden geprägt und sind in acht Reviere gegliedert. Das Forstamt ist Ansprechpartner zu den Themen des Waldes wie Förderung der Forstwirtschaft, Freizeitangebote, Jagdmöglichkeiten, Umweltbildung, Brennholz und vieles mehr. Die Forstämter in Rheinland-Pfalz haben als untere Forstbehörde auch hoheitliche Aufgaben, insbesondere zum Erhalt und Schutz des Waldes.
Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2024 mit dem Forstamt Neuerburg zusammen, dieses Jahr in 1 Woche.
Forstamt Hinterweidenthal
Das Forstamt betreut ein rund 16.000 ha großes Waldgebiet, das sich nach Norden über das Schwarzbachtal zum Eschkopf mit 609 m ü. NN und nach Süden bis Darstein und den Burgberg „Lindelbrunn“ erstreckt. Im Osten und Westen wird das Gebiet durch die Ortsgemeinden Lug und Rodalben begrenzt. Die Waldflächen liegen im Biosphärenreservat Naturpark Pfälzerwald, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands.
Das Forstamt selbst gliedert sich in 10 Forstbetriebe und 6 Forstreviere. Diese haben die Aufgabe, Waldbesitzer*innen zu beraten, Holz bereitzustellen, Wald als Erholungsgebiet zu erhalten und zu gestalten, sowie Naturschutzziele umzusetzen. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2002 mit dem Forstamt zusammen – dieses Jahr in einer Projektwoche.