Rüdesheim am Rhein

Taunus

Der Rheingau – mehr als Wein und Drosselgasse. Der Rheingau bildet das Vorhügelland des Taunus, welcher sich in hangparallelen Flussterrassen zum Rhein hin gliedert von kleinen Taunusbächen gequert wird. Durch das für Weinbau günstige Klima entwickelte sich eine über Jahrhunderte existente Kulturlandschaft. Der Rheingau erfährt im Westen seine natürliche Abgrenzung durch den Rheindurchbruch mit seinen steilen Gebirgshängen in das Mittelrheinische Schiefergebirge, während im Osten der Rhein-Main-Ballungsraum die Landschaftsgrenze darstellt. Die landschaftsprägende Nutzung besteht vorwiegend aus Weinanbau, im Bereich der Osthänge und in den Tälern der Taunusbäche tritt zudem besonders Obst-, Garten-, Acker- und Futteranbau auf.
Rheinauen und Biotoptypen der Rheininseln sind von hoher Bedeutung als Trittsteinbiotope, als Rast- und Schutzräume sowie als Nahrungsflächen für Zugvögel. Bedeutsame Traubeneichenwaldgesellschaften und artenreiche Halbtrockenrasen befinden sich oberhalb der Weinbaugrenze. Von Bedeutung sind die Taunusbachtäler, welche die reinen Weinbauflächen unterbrechen und für eine vernetzende Struktur vom Vortaunus zum Rhein sorgen.

Arbeiten

Zu viel Wasser tut nicht gut. Das Mittelrheintal mit seinen steilen Hängen ist an Sagen, Wein und Geschichte reich, als Flusstal ist es aber auch von Wasser und Transportwesen geprägt. Kommt zum Strom zu viel Wasser von den Hängen, sind Transportwege, Siedlungen und der Mensch in Gefahr. Die Wälder oberhalb des Tals haben als Daseinsvorsorge auch die Aufgabe, Wasser in der Landschaft zurück zu halten; eine Tendenz zu Starkniederschlägen macht ein Umdenken auch bei der Walderschließung erforderlich. Im Austausch mit der Hochschule Geisenheim werden wir vor allem Infrastruktur wie Gräben, die das Wasser beschleunigen, zurückbauen und das Wasser wieder in die forstlichen Bestände abschlagen, damit es versickern kann. Dies kommt den Wachstumsbedingungen im Wald ebenso zugute wie dem Hochwasserschutz der Gemeinden.

Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.

Lage

Partner: Hessen Forst

Der Landesbetrieb HessenForst hat als Hauptaufgabe, den 342.000 ha großen hessischen Staatswald nachhaltig zu pflegen und zu bewirtschaften. Dies geschieht sowohl mit einer erwerbswirtschaftlichen als auch mit einer gemeinwohlorientierten Zielsetzung. Darüber hinaus steht der Landesbetrieb anderen Waldbesitzer*innen und forstlichen Zusammenschlüssen beratend zur Seite. Auch dem Naturschutz hat sich HessenForst, spätestens seit der Festlegung der Naturschutzleitlinie im Jahr 2010, verpflichtet. In Hessen gibt es 583 Flora-Fauna-Habitat-Gebiete (FFH-Gebiete) und 60 Vogelschutzgebiete. Davon liegen ¾ der FFH-Gebiete und 60 % der Vogelschutzgebiete im Wald – Buchenwälder haben den größten Anteil an den Wald-FFH-Gebieten. Die Rotbuche (Fagus sylvatica) hat in Hessen optimale Wuchsbedingungen, denn sie findet dort gut durchfeuchtete Böden in sommerkühlen Klimalagen vor. Etwa jeder dritte Baum in Hessen ist eine Rotbuche.

Forstamt Rüdesheim

Das Forstamt Rüdesheim mit Sitz in Rüdesheim am Rhein betreut eine Waldfläche von rund 17.000 Hektar und ist in neun Revierförstereien unterteilt. Das gesamte Team besteht aus 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Neben Staatswald und einigen größeren Privatwäldern betreut das Forstamt auch Waldflächen von Städten und Gemeinden. Neben naturnaher Waldbewirtschaftung gehören Waldschutz, Naturschutz, Waldpädagogik, Öffentlichkeitsarbeit und Jagd zum Aufgabenbereich des Forstamts, der Erhalt einer artenreichen und gesunden Waldvegetation ist das wichtigste Ziel. Darüber hinaus sind hier Wildkatze und Äskulapnatter von besonderer Bedeutung: Für diese beiden Tierarten wurden Artenpatenschaften übernommen, sie werden mit gezielten Maßnahmen gefördert. Die wichtigsten Baumarten im Forstamt Rüdesheim sind Buche (36%) und Eiche (30%), man findet neben Wirtschaftswäldern auch markante und sehr eindrucksvolle knorrige Eichenwälder mit einer beeindruckend großen Artenvielfalt oder feuchte Schlucht- und Hangmischwälder. 

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