Sonneberg
Thüringer Wald
Der Thüringer Wald lässt grüßen: Die Spielzeugstadt Sonneberg liegt im Süden des Thüringer Waldes, im Thüringer Schiefergebirge. Im Südosten grenzt der Frankenwald an, im Nordwesten der Thüringer Wald. Fichtenwälder und viele Täler mit steilen Hängen bestimmen das Landschaftsbild. Jahrhundertelang wurde Buchenholz vor allem für die Köhlerei genutzt. Durch diesen Raubbau entstand eine Verschiebung des Waldgefüges zu Gunsten der Fichte. Dem einsetzenden Holzmangel versuchte man unter anderem mit der Aufforstung mit schnell nutzbaren Baumarten zu begegnen. So entstanden nach und nach großflächige Reinbestände aus Fichte. Diese ist auch unter ungünstigen Kahlflächenbedingungen relativ schnellwüchsig und hat ein vielseitig verwendbares Holz. Die Kehrseite ist die Instabilität des Waldbestandes sowie eine hohe Anfälligkeit für Katastrophen. So riss der Orkan Kyrill 2007 große Löcher in die Wälder um Sonneberg.
Für einen stabilen Wald der Zukunft: 2008 begann gemeinsam mit dem Naturpark Thüringer Wald die Zusammenarbeit zur Bewältigung der Folgen von Kyrill. Es wurden Schadensflächen bepflanzt und gegen Wildverbiss eingezäunt. Dabei gibt der Standort (Klima, Lage und Boden) die lokale Baumartenzusammensetzung vor. Die jungen Bäume werden nicht flächendeckend gepflanzt, sondern gruppenweise eingebracht. Die Naturverjüngung (z. B. Birke, Eberesche, Weide) wird in die Pflanzfläche integriert. Da diese im fichtendominieren Waldbild eine Seltenheit darstellen, müssen sie vor Wildverbiss mittels Einzelschutz oder Zäunen geschützt werden. Auch Biotoppflege zur Erhaltung offener Bachtäler im Wald steht auf dem Programm. Hierbei werden vor allem Baumarten wie die Erle gefördert. Diese befestigt mit ihren Wurzeln nicht nur das Ufer, sondern wirkt mit ihren Blättern auch der Versauerung des Wassers durch die Fichtennadeln entgegen. So entsteht mithilfe der Freiwilligen wieder ein vitaler und zukunftsstabiler Wald mit all seinen Funktionen.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: ThüringenForst
ThüringenForst ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts. Die Bewirtschaftung des Staatswaldes sowie die Beratung anderer Waldbesitzer*innen wird in 24 Gemeinschaftsforstämtern ausgeführt. In sogenannten Gemeinschaftsforstämtern werden sowohl hoheitliche als auch betriebliche Angelegenheiten geregelt – alles in einer Hand. Zu den hoheitlichen Aufgaben gehören die Forstaufsicht, die Beratung, Betreuung und Förderung des Privat- und Körperschaftswaldes sowie der Waldnaturschutz, die Waldpädagogik und der Tourismus. Bei den betrieblichen Aufgaben handelt es sich vor allem um Holzernte und Holzverkauf, Waldpflege, Pflanzungen sowie die Jagd.
In Thüringen sind 272.268 ha Teil des Natura 2000-Netzwerkes. Fast die Hälfte davon liegt in Gebieten von ThüringenForst. „Natura 2000“ bezeichnet das größte grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz der Welt. Es schützt gefährdete Arten und Lebensräume von gemeinschaftlichem Interesse in ganz Europa. In Thüringen kommen besonders geschützte Lebensräume, Pflanzen und Tiere vor, zum Beispiel Auwälder, Wildkatzen, Rotmilane, 20 der 25 in Deutschland lebenden Fledermausarten und viele mehr.
Forstamt Sonneberg
Der größte Teil des Forstamtes gehört zum westlichen Thüringer Schiefergebirge. Von der Gesamtfläche sind 57 % bewaldet. Die übrige Fläche wird weitestgehend landwirtschaftlich genutzt. Markant erhebt sich das Gebirge (bis zu 840 m ü. N. N. am Fellberg) über sein südliches Vorland. Steile und enge Täler lassen kaum Raum für Siedlungen. Pflanzung und Zaunbau auf Schadensflächen von „Kyrill“ bilden den Schwerpunkt seit Beginn der Zusammenarbeit mit dem Forstamt Sonneberg 2008. In der Zwischenzeit sind auch Naturschutzarbeiten am „Grünen Band“, der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, dazu gekommen. Der Bergwaldprojekt e.V. arbeitet seit 2008 mit dem Thüringer Forstamt Sonneberg mit jährlich einer Einsatzwoche zusammen.