Sonthofen Wertach
Oberallgäu
In den Bergen, im Wald – was will mensch mehr? 1990 rissen die Winterstürme Vivian und Wiebke im Oberallgäu große Löcher in den Bergwald. In der Folge begann 1991 der Bergwaldprojekt-Einsatz im Oberallgäu. In zwei Revieren (Sonthofen-Ost und Sonthofen-West) des Forstbetriebs Sonthofen ist der Verein mit Freiwilligen bis heute tätig und erfüllt unterschiedliche Aufgaben.
Für den Schutzwald: Bevor es möglich ist, Arbeiten im Bergwald durchzuführen, müssen Menschen erstmal dort hin. Und dazu braucht es Wege – beziehungsweise Steige. Diese werden von den Freiwilligen angelegt. Außerdem werden Tannen, Buchen und Ahorne gepflanzt, eben typische Bergmischwaldarten. Damit die Bäume sich gegen Schnee und Erosion bewähren, werden sie in sogenannten Rotten, also kleinen Gruppen, gepflanzt. Damit sie auch gut aufwachsen, ohne allzu sehr vom Wild verbissen zu werden, bringen die Freiwilligen in den Bergwaldprojekt-Wochen Einzelschutz an die kleinen Pflanzen an. Zusätzlich werden Hochsitze gebaut, um eine ökologische Jagd zu unterstützen. Ein weiteres Augenmerk liegt auf anderen Bewohner*innen des Bergmischwaldes, dem Auerwild. Für die Rauhfußhühner werden entsprechende Biotope gepflegt.
Aufgemerkt: Die angegebenen Arbeiten können sich auf Grund des Wetters und anderen Ereignissen kurzfristig ändern - vielen Dank für euer Verständnis.
Lage
Partner: Bayerische Staatsforsten
Die Bayerischen Staatsforsten (BaySf) bewirtschaften mit rund 2.700 Beschäftigten den bayerischen Staatswald, insgesamt rund 805.000 ha. Sie sind damit der größte Waldbesitzer Deutschlands. Von den Alpen bis zum Frankenwald, vom Fichtelgebirge und Bayerischen Wald bis ins Vorland der Schwäbischen Alb. Die Wälder, die von den Bayerischen Staatsforsten betreut werden, sind so vielfältig wie das Bundesland selbst. Auf dieser Waldfläche wachsen jedes Jahr 6,1 Mio. Kubikmeter Holz nach, von denen etwas weniger als fünf Millionen Kubikmeter geerntet werden. Im Augenblick gibt es mit ca. 65 % gegenüber 35 % Flächenanteil mehr Nadelholz als Laubholz in den bayerischen Staatswäldern. Vor dem Hintergrund der Klimakrise und der damit einhergehenden Herausforderungen setzen die BaySf auf Waldumbau und planen in den nächsten ca. 40 Jahren das Verhältnis Nadelholz zu Laubholz auf ca. 55 % zu 45 % zu verschieben. Klimastabile Mischwälder sind das Ziel. Waldökologische Themen wie Biotopbäume und Totholz, Artenvielfalt und Strukturreichtum in den Waldbeständen sind wichtige Themen der internen Strategie der Bayerischen Staatsforsten.
Forstbetrieb Sonthofen
Der Forstbetrieb Sonthofen beinhaltet die Landschaft vom Alpenvorland zwischen Kempten und Füssen bis zu den Allgäuer Hochalpen und umfasst circa 18.000 ha. Als Naturschutzwald sind davon rund 5.500 ha ausgewiesen, als Besonderheit gelten außerdem die über 500 ha großen Spirken-Moorwälder. Seit 1991 ist der Forstbetrieb Sonthofen Partner des Bergwaldprojekt e.V.. Aktuell beträgt der jährliche Projektumfang eine Woche.