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1. Februar 2024 - Zukunftswald

Risiko als Chance

Für den Aufbau eines stabilen und klimaresilienten Mischwalds, der der Zukunftswald Unterschönau einmal werden soll und der im Rahmen der naturnahen Waldwirtschaft u. a. nachhaltig genutzt werden kann, ist das Wildtiermanagement entscheidend. Vielerorts und besonders im Privatwald sind die Wildbestände so hoch, dass die Hauptbaumarten der potenziellen Naturverjüngung sich nicht von selbst verjüngen können - gerade die nicht klimastabile Fichte wird ungern verbissen und so gefördert. In einem einzelnen Waldstück kann der Bestand nicht wirksam reguliert werden, sodass traditionell aufwändige Maßnahmen wie Einzelschutz und Zaunbau erforderlich werden.
Hierzu will die Arbeit "Risiko als Chance - Rottendurchforstung mit Stammholzinseln als Management-Methode für Rotwild in einer adaptiven Waldbewirtschaftung in fichtendominierten Hanglagen" von Pauline Zenetti Alternativen aufzeigen: 

Eine störungsbasierte Waldbewirtschaftung im Zusammenspiel von lokaler Waldstruktur und Wildökologie kann das Aufkommen von Naturverjüngung begünstigen. 

Die Methode verbindet verhaltensökologische Erkenntnisse und waldbauliche Möglichkeiten. Durch Rottendurchforstungen mit entstehenden Stammholzinseln werden potenzielle Fluchthindernisse geschaffen, die in Kombination mit dem Druck durch Beutegreifer oder jagdliche Maßnahmen als Gefahrenbereiche zu Verjüngungsinseln werden. Dis Stammholzinseln, die als Hindernisse wirken, können als Imitation von Störungen durch waldbaulich stabilisierende Eingriffe in den Fichtenbeständen hergestellt werden und bieten neben Wildschutz auch mikroklimatische Vorteile für eine gelingende Verjüngungsetablierung. Das Totholz speichert Feuchtigkeit und beruhigt die Luftströmung in bodennahen Bereichen, sodass ein günstiges Mikroklima entsteht.
In dieser Arbeit wurde mit Fotofallen (Wildkamera) gearbeitet, um die Aufenthaltswahrscheinlichkeit des Wilds zu dokumentieren. Der Komplexität natürlicher Systeme und besonders des Wildtierverhaltens ist es geschuldet, dass noch keine statistisch relevanten Ergebnisse zur Wirksamkeit der Vergrämung vorliegen, wohl aber zahlreiche wichtige Erkenntnisse zur Anwendung der Methode in der Zukunft. Auch die Auswirkungen der veränderten abiotischen Faktoren auf das Aufkommen von Naturverjüngung müssen langfristig beobachtet werden.

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