Zwischen Granattrichtern und Douglasien

Nur eine Viertelstunde Fußmarsch entfernt ist der Westwall, inklusive gesprengter Bunker. Gebaut als unüberwindbare Barriere und Propagandabau - die „Siegfriedlinie“, heute Wanderattraktion. Hier zwischen den 60jährigen Douglasien zeugen viele Granattrichter vom Kriegsinferno am Ende der faschistischen Nazidiktatur, verdeckt unter einer dichten Brombeervegetation. Dem Ende nahe ist auch der Douglasienreinbestand, denn Reinbestand macht Risiko. Gallmücke und Douglasienschütte lassen Kronen verlichten und immer mehr Licht an den Boden, die Brombeere wächst, lässt kaum Naturverjüngung zu und gibt den vielen Rehen gute Nahrung.

Die Folge: keine künftige Baumgeneration in Sicht. 

Die Douglasie als fünfthäufigste (!) Baumart in Rheinland-Pfalz stirbt nicht sofort, vitalitätsgeschwächt siecht sie eher vor sich hin. Voranbau ist daher angesagt. Arbeit für viele Jahre. Hier und jetzt dank Freiwilligenpower: Klumpenpflanzung zwischen Bäumen und Bombentrichtern. 2600 mal Bergahorn aus Naturverjüngung auf zwei Hektar Fläche, noch zusätzlich mit etwas Weißtanne aus Naturverjügung ergänzt. Das Forstamt wird sie die kommenden Tage vor Verbiss schützen.